22.09.2013, 12:05
Haste gesehen vom 22.09.2013, Seite 3
Dichtes Gedränge heute morgen in der Kindetagesstätte an der Saßnitzer Straße. Ein Heer von Kameraleuten und Fotoreportern möchte sie sehen, ablichten und interviewen: die Nachwuchsspieler von Olympia Haste mit ihrem Betreuerstab, die hier in den Wahlbezirken 803 bis 805 die kompletten Wahlvorstände bilden.
„Es werden doch jedes Mal Wahlhelfer gesucht!“ erklärt Manager wollsky, der selbst selbstverständlich ebenfalls – und natürlich als Vorsteher – in einem der Bezirke mit von der Partie ist,“ und dieses Mal noch dringender als sonst!“, fügt er mit Nachdruck hinzu. „Was lag also näher, als hier mit den ganzen Jungs anzurücken?“
Außerdem habe man in der letzten Hauptversammlung des Vereins (wir berichteten), die politische Neutralität des Vereinsvorstandes nochmals festgezimmert.
Trainer grollsky ist nicht zu sehen, aber Co-Trainer Pellmann (der übrigens eine blitzsaubere Karriere vom Ausbilder in Schwanewede zum Waldorfpädagogen in Evinghausen hingelegt hat, hier aber erst so richtig in seinem Element ist), und der fügt jetzt eifrig hinzu: „Die Jungs sind es aus dem Training gewohnt, Kleingruppen zu bilden und Teamspielchen zu machen. Das sollte also auch heute fluppen!“ Dann sagt er hinter vorgehaltener Hand, dass die Jungs so endlich einmal auch ihren Sonntag sinnvoll verbringen und dass sie auf diese Weise selbst auch wählen würden. Laut sagt er: „Außerdem haben wir auch ausgedehnte demokratische Strukturen in unserer Mannschaft!“, wobei es offenbar nicht nur um den Nachwuchs-Mannschaftsrat geht, sondern auch darum, dass die Spieler selbst bestimmen, wer die Bälle aufpumpen und die Tore tragen muss, die bei jedem Training auf- und abgebaut werden müssen.
„Uuuuunnd“, verkündet Manager wollsky strahlend, „es wohnen viele von ihnen ja gleich um die Ecke, und ich musste nur dreien oder vieren im Vorfeld den Weg zeigen.“
Interviews mit den Spielern werden nicht zugelassen sie zu beobachten ist aber nicht minder aufschlussreich: Andi Brinkmann, Mittelfeldspieler, ist nach der letzten Sichtung einer derjenigen, die auf dem Sprung in den A-Kader stehen. Man sieht ihm an, dass er auch außerhalb des Feldes eine führende Rolle spielen möchte, als er vorschriftsmäßig die Wahlbekanntmachung an der Eingangstür zum Wahlraum anbringt.
Einige Mannschaftskameraden, die namentlich nicht genannt werden wollen, murmeln dagegen etwas davon, dass sie heute gleich ein ganzes Monatsgehalt verdienen könnten. Tenor: „Wir zeigen auch außerhalb des Platzes ehrenamtliches Engagement.“ Man hat übrigens die Persiflage im „Engteraner Eulenspiegel“ überwiegend mit Belustigung zur Kenntnis genommen und freut sich über die Popularität, die man auch jenseits des Wiehengebirges genießt. Dass es einen festen Deal mit den Bäckereien und Supermärkten des Stadtteils gebe, wonach nicht alle aussortierten Lebensmittel bei der Tafel landeten, will aber keiner bestätigen.
Die Stammformation ist nach der gestrigen Liga-Auftaktpleite in Wildenberg weit und breit nicht zu sehen, dabei „hatten wir überlegt, ob wir nicht dennoch eine Autogrammstunde abhalten sollten, vielleicht hätte das die Wahlbeteiligung noch erhöht“, grinst wollsky, der Wahlleitung seien allerdings Bedenken gekommen, „weil es sich im strengen Sinne um eine Unterschriftensammlung, aber mit Sicherheit um die Verteilung von Informationsmaterial handele, was aber in Verbindung mit Wahlen nicht erlaubt sei.“
Dann ertönt ein schriller, eindringlicher Ton aus der Pfeife des Co-Trainers Pellmann. Die Journalisten ziehen sich zurück, die ersten Wähler stehen Schlange. Es ist 07:55 Uhr und im familiären Haste ist wieder einmal alles bestens vorbereitet.
Olympioniken als Wahlhelfer
Hasteraner Nachwuchsspieler üben Demokratie
Hasteraner Nachwuchsspieler üben Demokratie
Dichtes Gedränge heute morgen in der Kindetagesstätte an der Saßnitzer Straße. Ein Heer von Kameraleuten und Fotoreportern möchte sie sehen, ablichten und interviewen: die Nachwuchsspieler von Olympia Haste mit ihrem Betreuerstab, die hier in den Wahlbezirken 803 bis 805 die kompletten Wahlvorstände bilden.
„Es werden doch jedes Mal Wahlhelfer gesucht!“ erklärt Manager wollsky, der selbst selbstverständlich ebenfalls – und natürlich als Vorsteher – in einem der Bezirke mit von der Partie ist,“ und dieses Mal noch dringender als sonst!“, fügt er mit Nachdruck hinzu. „Was lag also näher, als hier mit den ganzen Jungs anzurücken?“
Außerdem habe man in der letzten Hauptversammlung des Vereins (wir berichteten), die politische Neutralität des Vereinsvorstandes nochmals festgezimmert.
Trainer grollsky ist nicht zu sehen, aber Co-Trainer Pellmann (der übrigens eine blitzsaubere Karriere vom Ausbilder in Schwanewede zum Waldorfpädagogen in Evinghausen hingelegt hat, hier aber erst so richtig in seinem Element ist), und der fügt jetzt eifrig hinzu: „Die Jungs sind es aus dem Training gewohnt, Kleingruppen zu bilden und Teamspielchen zu machen. Das sollte also auch heute fluppen!“ Dann sagt er hinter vorgehaltener Hand, dass die Jungs so endlich einmal auch ihren Sonntag sinnvoll verbringen und dass sie auf diese Weise selbst auch wählen würden. Laut sagt er: „Außerdem haben wir auch ausgedehnte demokratische Strukturen in unserer Mannschaft!“, wobei es offenbar nicht nur um den Nachwuchs-Mannschaftsrat geht, sondern auch darum, dass die Spieler selbst bestimmen, wer die Bälle aufpumpen und die Tore tragen muss, die bei jedem Training auf- und abgebaut werden müssen.
„Uuuuunnd“, verkündet Manager wollsky strahlend, „es wohnen viele von ihnen ja gleich um die Ecke, und ich musste nur dreien oder vieren im Vorfeld den Weg zeigen.“
Interviews mit den Spielern werden nicht zugelassen sie zu beobachten ist aber nicht minder aufschlussreich: Andi Brinkmann, Mittelfeldspieler, ist nach der letzten Sichtung einer derjenigen, die auf dem Sprung in den A-Kader stehen. Man sieht ihm an, dass er auch außerhalb des Feldes eine führende Rolle spielen möchte, als er vorschriftsmäßig die Wahlbekanntmachung an der Eingangstür zum Wahlraum anbringt.
Einige Mannschaftskameraden, die namentlich nicht genannt werden wollen, murmeln dagegen etwas davon, dass sie heute gleich ein ganzes Monatsgehalt verdienen könnten. Tenor: „Wir zeigen auch außerhalb des Platzes ehrenamtliches Engagement.“ Man hat übrigens die Persiflage im „Engteraner Eulenspiegel“ überwiegend mit Belustigung zur Kenntnis genommen und freut sich über die Popularität, die man auch jenseits des Wiehengebirges genießt. Dass es einen festen Deal mit den Bäckereien und Supermärkten des Stadtteils gebe, wonach nicht alle aussortierten Lebensmittel bei der Tafel landeten, will aber keiner bestätigen.
Die Stammformation ist nach der gestrigen Liga-Auftaktpleite in Wildenberg weit und breit nicht zu sehen, dabei „hatten wir überlegt, ob wir nicht dennoch eine Autogrammstunde abhalten sollten, vielleicht hätte das die Wahlbeteiligung noch erhöht“, grinst wollsky, der Wahlleitung seien allerdings Bedenken gekommen, „weil es sich im strengen Sinne um eine Unterschriftensammlung, aber mit Sicherheit um die Verteilung von Informationsmaterial handele, was aber in Verbindung mit Wahlen nicht erlaubt sei.“
Dann ertönt ein schriller, eindringlicher Ton aus der Pfeife des Co-Trainers Pellmann. Die Journalisten ziehen sich zurück, die ersten Wähler stehen Schlange. Es ist 07:55 Uhr und im familiären Haste ist wieder einmal alles bestens vorbereitet.